Das Jahr 2024 markiert den Beginn einer neuen Ära bei Felgenhauer. Das Unternehmen, dessen Herz seit über einem halben Jahrhundert für Stahl schlägt, hat seine Aktivitäten nun auch auf die Produktion von Aluminiumkomponenten ausgeweitet. „Dies ist unsere Antwort auf die sich wandelnden Marktbedürfnisse. Wir sind überzeugt, dass Aluminium eine vielversprechende Zukunft hat“, sagt Adam Stróżyk, Produktionsleiter bei Felgenhauer. Was bedeutet das für die Kunden des Unternehmens?
Felgenhauer – Mehr als nur Stahl. Wir investieren, um Ihre Möglichkeiten zu erweitern
Aluminium ist das weltweit am häufigsten verwendete Nichteisenmetall. Es wird von Branchen wie erneuerbare Energien, Transport, Automobilindustrie und Bauwesen eingesetzt. Auch im Alltag begegnet man Aluminium, etwa in Verpackungen. Seine Beliebtheit verdankt es nicht nur seinen Eigenschaften, sondern auch der hohen Recyclingquote – Aluminium kann mehrfach wiederverwertet werden. Dadurch sind drei Viertel des jemals produzierten Aluminiums noch immer im Umlauf.
Die Möglichkeit, Aluminium zu recyceln und wiederzuverwenden, fördert die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft und unterstützt globale Klimaziele. Aluminium trägt zur Dekarbonisierung anderer Sektoren bei, einschließlich des Verkehrs. Leichtere Fahrzeuge benötigen weniger Energie für den Transport, wodurch Emissionen und Kosten für Unternehmen reduziert werden.
„Über 90 % des Metalls werden nach Ablauf der Nutzungsdauer eines Fahrzeugs zurückgewonnen und für die Herstellung neuer Aluminiumprodukte verwendet, wobei dafür nur ein Bruchteil der Energie benötigt wird, die für die Herstellung von Primäraluminium erforderlich ist.“
— European Aluminium
Auch der Bahnsektor greift immer häufiger zu Aluminium. U-Bahnen, Straßenbahnen und Züge werden leichter, günstiger im Betrieb und schneller – und das alles, ohne an Haltbarkeit einzubüßen.
Neues Material, neue Anlage – ELUMATEC SBZ 151
Die Arbeit mit Aluminium kann eine kürzere Auftragsabwicklung bedeuten, da oft weniger Arbeitsstunden erforderlich sind als bei der Herstellung desselben Bauteils aus Stahl. In beiden Fällen müssen jedoch die Produktionsprozesse angepasst werden, um höchste Präzision und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Die bisherigen Stahlprojekte von Felgenhauer für die Bahnbranche wurden positiv bewertet. Das Unternehmen ist somit in der Lage, die Anforderungen der Branche zu erfüllen. Für die Bearbeitung des neuen Werkstoffs waren nur entsprechende Vorbereitungen und Investitionen nötig.
Im Dezember 2023 wurde bei Felgenhauer ein neues Bearbeitungszentrum – die ELUMATEC SBZ 151 – in Betrieb genommen, das für Aluminium- und dünnwandige Stahlprofile ausgelegt ist. Derzeit bearbeitet das Unternehmen mit dieser Maschine zwei Arten von Aluminiumprofilen: Boden- und Dachprofile.
Die Anlage führt zahlreiche Bearbeitungsschritte gleichzeitig und von bis zu sechs Seiten durch. Sie ermöglicht Fräsen, Bohren, Gewindeschneiden, Anfasen und Schneiden von Profilen mit einer Länge von über 20 Metern. Dies beschleunigt die gesamte Produktion erheblich. Kein Wunder, dass nach einem Jahr bereits zwei solcher Maschinen in der Fertigungshalle stehen. „Ein großer Vorteil der ELUMATEC ist die schnelle Umrüstung, der einfache Werkzeugwechsel und die Optimierungsmöglichkeiten“, betont der Produktionsleiter.
Anfangs übernahmen erfahrene Felgenhauer-Mitarbeitende, die speziell geschult wurden, die Bearbeitung von Aluminium. Anschließend wurde neues Personal eingestellt. Ein großer Vorteil ist die unternehmenseigene Werkzeugbauabteilung. Bisher stellte diese Werkzeuge für die Stahlproduktion her, nun unterstützt sie auch die Aluminiumfertigung. Das Schweißen von Aluminiumprofilen erfolgt halbautomatisch mit Hilfe eines Roboters, der von einem Bediener gesteuert wird. Dieser Prozess unterscheidet sich von dem bei Stahl, weshalb auch in puncto Werkzeugbau neue Kompetenzen aufgebaut werden mussten.
„Doch das ist noch nicht das ganze Potenzial von Felgenhauer im Bereich Aluminium. Wir fertigen auch Seitenwände für Straßenbahnen und sind bereit, weitere Projekte zu übernehmen“, betont Adam Stróżyk. Gleichzeitig entwickelt das Unternehmen weiterhin seine Aktivitäten im Stahlbereich. „Wir erweitern unser Angebot, um unseren Kunden noch mehr Auswahl und Möglichkeiten zu bieten“, fügt er hinzu.
Quellen:
https://european-aluminium.eu/about-aluminium/aluminium-in-use/